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MACHT, PLATO, ARISTOTELES UND NEO-TECH
Dieses Rätsel löst sich durch die Anwendung von zwei Versinnbildlichungen: l) Um die materielle Welt um uns zu erkennen, bedarf es des Verständnisses der kleinsten atomaren Einheiten. 2) Um den Kosmos über uns zu erkennen, bedarf es des Verständnisses seiner ursprünglichen Entstehung. Nun wenden wir das auf Autorität und Macht an: l) Um die Autorität um uns zu erkennen, bedarf es des Verständnisses der kleinsten autoritären Einheiten. 2) Um die Macht über uns zu erkennen, bedarf es des Verständnisses ihres philosophischen Ursprunges.
Dieser Anwesenseigner füllte vorschriftsmäßig die entsprechenden Formulare aus, legte Pläne bei, bezahlte 100 Dollar Bearbeitungsgebühr und reichte den Antrag bei der Planungskommission ein. Er erläuterte, warum die Anderung nicht nur zur Verbesserung seines Anwesens nötig sei, sondern auch zur Erhaltung des größten Ulmenbaumes der Stadt. Der Eigentümer beschrieb genau, wieso Alternativlösungen ohne die Änderung weder durchführbar wären noch der Nachbarschaft bestmöglich dienlich sein könnten. Außerdem fand ein professioneller Stadtplaner, der von der Kommission berufen wurde, keine Probleme oder Einwände zu dieser Änderung. Er trug außerdem dazu vor, daß gut die Hälfte der Häuser in der Nachbarschaft bereits Anbauten in größeren Ausmaßen errichtet hätten, als es bei dieser beantragten kleinen Änderung der Fall sei.
Darüber hinaus war der vorgesehene Anbau, anders als bei den Erweiterungen in der Umgebung, so geplant, daß er sowohl das Haus des Antragstellers als auch die Nachbarschaft verschönerte. Außerdem wäre das Vorhaben gänzlich vom Antragsteller allein bezahlt worden und hätte einheimische Beschäftigung gebracht. Und am wichtigsten: Ein zweiwöchiger Anschlag am Anwesen selbst und eine Veröffentlichung in der Lokalzeitung, sowie ein an 57 Anwohner der Umgebung gerichtetes Schreiben erbrachten nicht einen einzigen Einwand. Binnen Kurzem hatte jeder örtlich direkt Betroffene seine Zustimmung zu dem Anbau gegeben.
Beim Abschluß der Verhandlungen schienen die Mitglieder bereit, dieser geringfügigen. routinemäßigen Änderung zuzustimmen. Dann aber sprach ein jüngeres Kommissions-mitglied, ein stämmiger, untersetzter, rotgesichtiger Umweltmann, der in einer wohlhabenden Nachbarsiedlung weit weg vom Antragsteller auf einem Hügel wohnt. Er wendete seinen Kopf gerade genug, um den Antragsteller aus den Augenwinkeln beobachten zu können, und erklärte dann mit verkrampftem Unterkiefer, daß die Bedürfnisse und Wünsche des Anweseneigners aus seiner Sicht der Änderung keine Rechtfertigung habe und zitierte dann drei vieldeutige Verordnungsklauseln (A, B und E) unter willkürlicher Inter-pretation, die keinem Hauseigentümer je gerecht werden könnte. - Er entschied sich, Macht der Macht wegen auszuüben und dadurch die Schaffung eines Wertes zu verhindern.
Im prompter Erwiderung sprach ein älteres Kommissions-mitglied, ein gepflegter, ledergesichtiger Arbeitsmann, der in der gleichen bescheidenen Nachbarschaft des Antragstellers wohnt. Er hob hervor, daß es keinen objektiven Grund gäbe, die Anderung zu verweigern, besonders nachdem jeder in der Nachbarschaft und alle anderen möglicherweise Betroffenen zugestimmt hätten. - Er entschied sich, die Erzeugung von Werten über die Machtausübung zu stellen.
Um den tiefgehenden Unterschied zwischen diesen beiden Kommissionsmitgliedern zu verstehen, muß man wissen, daß sie von politisch gewählten Amtsträgern berufen sind und jeden Monat für 4-6 Stunden ohne Bezahlung zusammenkommen. Wenn Sie keine Bezahlung erhalten, was bekommen sie dann? Sie bekommen erhöhte politische Macht und bürgerliche Anerkennung mit wenig Anstrengung und Zeitaufwand. Somit variiert die Motivation für solche Menschen, in die Welt der Regierungsautorität einzutreten, zwischen politischer Hervorhebung und bürgerlicher. Aus diesen Anfängen, aus diesem politischen Atom, gehen zwei verschiedene Menschen hervor: Der eine möchte seine politische Macht und Zukunft steigern. Der andere möchte die bürgerlichen Erfordernisse der Gemeinschaft und ihrer Menschen fördern. Die erste Gruppe möchte autoritäre Macht, um das eigene Ich durch destruktive Manipulationen zu steigern, die zweite Gruppe widersteht autoritärem Machtstreben, um die Gesellschaft durch produktive Bemühungen zu fördern. Die erste Gruppe beherbergt Mystiker und Neocheater, die zweite Gruppe beherbergt Menschen mit guten Absichten, oft aber auch irregeführte Leute.
Die zweite Gruppe orientiert sich bewußt oder unbewußt an der Philosophie von Aristoteles, einer objektiven, realitätsbezogenen Philosophie. Das Ausmaß, in welchem ein Mensch sich die Sicht von Aritoteles zueigen macht, ist das Maß, in welchem er dafür eintritt,
Jetzt, nach 2500 Jahren, gibt es einen objektiven Maßstab, Macht und Autorität zu beurteilen. Wer sollte Regierungsmacht über das Leben, das Eigentum und die Freiheit des Menschen haben? Ein Mensch mit Platos Philosophie oder ein Mensch mit der Philosphie des Aristoteles? Die Antwort ist, weder der noch der:
Anmerkung: Nach Einsendung dieses Berichtes an die Mitglieder des Stadtrates konnte der Anwesenseigner den Raum ohne Genehmigung und "Einmischung" der "Autoritäten" bauen.
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