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Neo-Tech Entdeckung


Einfluß ausübender Wissensvorteil 86

MACHT, PLATO, ARISTOTELES UND NEO-TECH

Ein 2500 Jahre altes Rätsel gelöst

2500 Jahre lang haben sich Bürger vom alten Griechenland bis zum modernen Amerika danach gesehnt, diejenigen zu verstehen, die Macht haben oder nach ihr trachten, und sich über sie eine Meinung bilden zu können. Je höher und mächtiger diese Autorität, umso mehr Aufmerksamkeit konzentriert sich auf den Versuch, diese Autorität einzuschätzen. Tatsächlich vergrößert sich die Aufmerksamkeit geometrisch zum Anstieg der Machtskala bis zum Präsidenten der USA. Ein festes, zuverlässiges Eichmaß zur Beurteilung von Macht und Autorität ist bis heute jedoch ein Rätsel geblieben.

Dieses Rätsel löst sich durch die Anwendung von zwei Versinnbildlichungen: l) Um die materielle Welt um uns zu erkennen, bedarf es des Verständnisses der kleinsten atomaren Einheiten. 2) Um den Kosmos über uns zu erkennen, bedarf es des Verständnisses seiner ursprünglichen Entstehung. Nun wenden wir das auf Autorität und Macht an: l) Um die Autorität um uns zu erkennen, bedarf es des Verständnisses der kleinsten autoritären Einheiten. 2) Um die Macht über uns zu erkennen, bedarf es des Verständnisses ihres philosophischen Ursprunges.

Das Verständnis der kleinsten Machteinheit

Dieses Verständnis beginnt damit, daß man sich von den großen Konzentrationen der Regierungsautorität weit weg begibt, - weg von der Megalopolis des Ostens der USA, hin zu der kleinen Wüstenstadt Boulder City, Nevada. Setzt man ein Mikroskop auf diese Bevölkerungsoase, kann man genau unter ihre kleine, einfache Autoritätsschicht blicken. Man kann genau unter den Bürgermeister schauen, den Stadtrat und die bezahlten Verwaltungsangestellten bis hinab zu einer unbezahlten, ehrenamtlichen Planungskommission. Und schließlich kann man den Mikrokosmos an Autorität dieser Kommission auf ihre erd-näheste Autoritätsausübung zurückführen, die Bewilligung oder Ablehnung einer geringfügigen Abgrenzungsänderung für einen einsamen, einflußlosen Menschen mit einem bescheidenen Heim, der einen zweiten Schlafraum für seine Mutter benötigt.

Dieser Anwesenseigner füllte vorschriftsmäßig die entsprechenden Formulare aus, legte Pläne bei, bezahlte 100 Dollar Bearbeitungsgebühr und reichte den Antrag bei der Planungskommission ein. Er erläuterte, warum die Anderung nicht nur zur Verbesserung seines Anwesens nötig sei, sondern auch zur Erhaltung des größten Ulmenbaumes der Stadt. Der Eigentümer beschrieb genau, wieso Alternativlösungen ohne die Änderung weder durchführbar wären noch der Nachbarschaft bestmöglich dienlich sein könnten. Außerdem fand ein professioneller Stadtplaner, der von der Kommission berufen wurde, keine Probleme oder Einwände zu dieser Änderung. Er trug außerdem dazu vor, daß gut die Hälfte der Häuser in der Nachbarschaft bereits Anbauten in größeren Ausmaßen errichtet hätten, als es bei dieser beantragten kleinen Änderung der Fall sei.

Darüber hinaus war der vorgesehene Anbau, anders als bei den Erweiterungen in der Umgebung, so geplant, daß er sowohl das Haus des Antragstellers als auch die Nachbarschaft verschönerte. Außerdem wäre das Vorhaben gänzlich vom Antragsteller allein bezahlt worden und hätte einheimische Beschäftigung gebracht. Und am wichtigsten: Ein zweiwöchiger Anschlag am Anwesen selbst und eine Veröffentlichung in der Lokalzeitung, sowie ein an 57 Anwohner der Umgebung gerichtetes Schreiben erbrachten nicht einen einzigen Einwand. Binnen Kurzem hatte jeder örtlich direkt Betroffene seine Zustimmung zu dem Anbau gegeben.

Beim Abschluß der Verhandlungen schienen die Mitglieder bereit, dieser geringfügigen. routinemäßigen Änderung zuzustimmen. Dann aber sprach ein jüngeres Kommissions-mitglied, ein stämmiger, untersetzter, rotgesichtiger Umweltmann, der in einer wohlhabenden Nachbarsiedlung weit weg vom Antragsteller auf einem Hügel wohnt. Er wendete seinen Kopf gerade genug, um den Antragsteller aus den Augenwinkeln beobachten zu können, und erklärte dann mit verkrampftem Unterkiefer, daß die Bedürfnisse und Wünsche des Anweseneigners aus seiner Sicht der Änderung keine Rechtfertigung habe und zitierte dann drei vieldeutige Verordnungsklauseln (A, B und E) unter willkürlicher Inter-pretation, die keinem Hauseigentümer je gerecht werden könnte. - Er entschied sich, Macht der Macht wegen auszuüben und dadurch die Schaffung eines Wertes zu verhindern.

Im prompter Erwiderung sprach ein älteres Kommissions-mitglied, ein gepflegter, ledergesichtiger Arbeitsmann, der in der gleichen bescheidenen Nachbarschaft des Antragstellers wohnt. Er hob hervor, daß es keinen objektiven Grund gäbe, die Anderung zu verweigern, besonders nachdem jeder in der Nachbarschaft und alle anderen möglicherweise Betroffenen zugestimmt hätten. - Er entschied sich, die Erzeugung von Werten über die Machtausübung zu stellen.

Um den tiefgehenden Unterschied zwischen diesen beiden Kommissionsmitgliedern zu verstehen, muß man wissen, daß sie von politisch gewählten Amtsträgern berufen sind und jeden Monat für 4-6 Stunden ohne Bezahlung zusammenkommen. Wenn Sie keine Bezahlung erhalten, was bekommen sie dann? Sie bekommen erhöhte politische Macht und bürgerliche Anerkennung mit wenig Anstrengung und Zeitaufwand. Somit variiert die Motivation für solche Menschen, in die Welt der Regierungsautorität einzutreten, zwischen politischer Hervorhebung und bürgerlicher. Aus diesen Anfängen, aus diesem politischen Atom, gehen zwei verschiedene Menschen hervor: Der eine möchte seine politische Macht und Zukunft steigern. Der andere möchte die bürgerlichen Erfordernisse der Gemeinschaft und ihrer Menschen fördern. Die erste Gruppe möchte autoritäre Macht, um das eigene Ich durch destruktive Manipulationen zu steigern, die zweite Gruppe widersteht autoritärem Machtstreben, um die Gesellschaft durch produktive Bemühungen zu fördern. Die erste Gruppe beherbergt Mystiker und Neocheater, die zweite Gruppe beherbergt Menschen mit guten Absichten, oft aber auch irregeführte Leute.

Verständnis der philsophischen Ursprünge von Macht

Die erste Gruppe orientiert sich bewußt oder unbewußt an Platos Philosophie, einer subjektiven, auf Mystik gegründeten Philosophie. Das Ausmaß, in welchem ein Mensch sich die Sicht Platos aneignet, ist das Maß, in welchem er dafür eintritt.

  1. daß die Maßstäbe für Moral und Ethik eher Produkte wechselnder Meinungen sind als Produkte objektiver Realität,

  2. daß Macht als ein Zweck in sich selbst zu nutzen ist, um zu bestimmen, wer durch seine "Weisheit" (durch Gefühle, Launen, Wünsche, Intuitionen) andere regieren und kontrollieren soll,

  3. daß Wahrheit, Ehrlichkeit und Logik relativ sind,

  4. daß Prinzipien keine Rolle spielen: Zwecke rechtfertigen die Mittel

Somit nährt Plato nicht nur alle Despoten und Diktatoren, sondern Politiker und Bürokraten auf allen Regierungsebenen. Plato rechtfertigt das Streben nach Macht zu Lasten der Rechte und Bedürfnisse individueller Menschen. Plato liefert die in eine vernunftgemäße Form umgerechnete Erklärung für jede Faulheit und Unehrlichkeit. Für alls subjektiven, unwahren Folgeunrichtigkeiten und Handlungen, die angewandt werden, Macht und Werte von anderen widerrechtlich an sich zu bringen. Nach Plato sind die Rechte und Bedürfnisse des individuellen Menschen Opfer für das Begehren einer Autorität, Macht zu gewinnen und auszuüben. Plato macht es tatsächlich zur Tugend, die objektiven Rechte und Bedürfnisse des Individuum willkürlichen "höheren Zwecken" und der "weisen Elite" zu opfern, die die Macht in Händen hält. Plato ist der philosophische Vater von Mystizismus und Neocheaten.

Die zweite Gruppe orientiert sich bewußt oder unbewußt an der Philosophie von Aristoteles, einer objektiven, realitätsbezogenen Philosophie. Das Ausmaß, in welchem ein Mensch sich die Sicht von Aritoteles zueigen macht, ist das Maß, in welchem er dafür eintritt,

  1. daß die Maßstäbe für Moral und Ethik eher Produkte objektiver Realität als Produkte auswechselbarer Meinungen sind,

  2. daß das Wohlergehen der Gesellschaft sich in dem Maße erhöht, als die Menschen frei sind, objektive Werte für sich selbst und für andere zu erzeugen.

  3. daß Wahrheit, Ehrlichkeit und Logik absolut sind.

  4. daß Prinzipien maßgeblich sind Zwecke rechtfertigen nicht die Mittel.

Wie es der Natur entspricht, haben sich die meisten produktiven Wohltäter der Menschheit durch die ganze Geschichte hindurch nach der Philosophie von Aristoteles gerichtet. Der nach Aristoteles ausgerichtete Mensch ist der Wahrheit von Grund auf über allem anderen ergeben. Diese Art Mensch strebt nicht danach, nach Launen, Gefühlen oder Wünschen zu handeln. Vielmehr strebt sie, in Zusammenhängen stehende Tatsachen zu erkennen und zu integrieren, um in rational folgerichtiger Weise zu handeln, die ein Maximum an Nutzen für jeden bringt. Aristoteles ist der rationale Vater von Geschäftsleben, Arbeit und Neo-Tech.

Urteile bilden

Während die meisten Menschen nach außen hin Mischungen von platonistischen und aristoteles'schen Ansichten zeigen, hat doch jeder eine dominierende Lebensauffassung, die entweder platonistisch oder aristotelistisch ist. Hat man die platonistische Sicht und die aristotelistische Sicht verstanden, wird die vorherrschende Sicht bei den meisten Menschen offenbar. Mit diesem Verständnis kann man den philosophischen Kern von jedem, der politische Macht anstrebt oder hat, vom Präsidenten der USA bis zum Mitglied einer Planungs-kommission einer kleinen Wüstenstadt, herausfinden.

Jetzt, nach 2500 Jahren, gibt es einen objektiven Maßstab, Macht und Autorität zu beurteilen. Wer sollte Regierungsmacht über das Leben, das Eigentum und die Freiheit des Menschen haben? Ein Mensch mit Platos Philosophie oder ein Mensch mit der Philosphie des Aristoteles? Die Antwort ist, weder der noch der:

Die-Neo-Tech-Sicht

Alle Arten externer Macht oder Autorität untergraben die selbstverantwortliche Natur des Menschen. Deshalb ist letztendlich jede solche Autorität schädlich für jeden. Kein Mensch, keine Gruppe, keine Regierung hat das Recht, dem individuellen Menschen zu verweigern oder zu bewilligen, von seinem eigenen, verdienten Besitz in einer Weise Gebrauch zu machen. die gegen das Leben und die Eigentumsrechte anderer Individuen nicht verstößt.

Anmerkung: Nach Einsendung dieses Berichtes an die Mitglieder des Stadtrates konnte der Anwesenseigner den Raum ohne Genehmigung und "Einmischung" der "Autoritäten" bauen.



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